Drei Tage voller Emotionen und Informationen – italienische Fachkräfte hospitieren in Frankfurt


Wieder ist es soweit, im Dezember werden drei Erzieherinnen im Rahmen des Projekts Ti aspettiamo! in unterschiedlichen Kitas in Frankfurt hospitieren.
Die Hospitation ist ein wichtiger Schritt im Auswahlverfahren und steht am Ende einer mehrere Monate dauernden Vorbereitung. Es geht um viel. Pädagogische Fachkräfte aus Italien entschließen sich, ihre Heimat zu verlassen und in Deutschland neu zu starten.
Am Anfang dieses Prozesses steht die Online-Projektvorstellungen an Universitäten von Bari oder Neapel. Erste Kontakt zu Personalmarketing entstehen, Finanzierungen über das Europäische Förderprogramm EURES müssen mit den Ansprechpartnern in Italien geklärt werden, Telefonaten und Kontakten via Zoom helfen den interessierten Fachkräften, um Zweifel auszuräumen und Fragen zu beantworten.
Die Entscheidung, ins Ausland umzuziehen, ist nicht einfach und die Beweggründe unterschiedlich: Manchmal hat die Kandidatin nur den allgemeinen Wunsch, berufliche Erfahrungen im Ausland zu sammeln, ein anderes Mal hat sie oder er ein konkretes Projekt vor Augen, welches sie oder er zusammen mit Partner oder Partnerin umgesetzt möchte.
Manche Kandidatinnen haben bereits Berufserfahrung in Deutschland gesammelt, für andere ist es das erste Mal, dass sie außerhalb Italiens arbeiten.
Ganz gleich aus welcher Motivation heraus, die Hospitation stellt ein wesentliches Element der Fachkräftegewinnung dar. Nach reiflicher Vorüberlegung, sehen sich die italienischen Fachkräfte zum ersten Mal mit den Realitäten einer deutschen Kita konfrontiert. Sie erleben das Team der Kita, die Kinder und Eltern und können eine Vorstellung vom zukünftigen Arbeiten in Deutschland entwickeln. Gleichzeitig lenen sie Frankfurt als den Ort kennen, an dem sie zukünftig leben werden.
Auch für die Kitas sind die Tage der Hospitation ein wichtiger Meilenstein. Kita-Koordination, Leitungen und Teams lernen die italienischen Fachkräfte mit all ihren Facetten im Alltag kennen. Im besten Fall entsteht auf diese Weise auf beiden Seiten ein Gefühl von Win-Win.
Begleitet werden die Hospitation durch Stefania Gavin vom Team Personalmarketing des Fachzentrums Kita. Neben den Hospitationen in den Kitas finden gemeinsame Treffen statt. Hier werden Informationen geteilt, die der guten Orientierung in Frankfurt dienen, die Frage bezüglich des Arbeitsvertrags und der Anerkennung klären. Am Ende von drei Tage voller Emotionen und Informationen steht in der Regel das Matching: Eine Kita hat sich für eine neue Fachkraft entschieden – eine italienische Fachkraft hat einen Arbeitsplatz in Deutschland gefunden!
Die Hospitation wird durch das europäische Programm Eures finanziell unterstützt durch die Arbeit der italienischen Beraterinnen der Eures Koordinierung und der deutschen Berater*innen der ZAV und des Bistums Limburg. Ohne diese wirtschaftliche Unterstützung wäre es für viele italienische Fachkräfte nicht möglich, die Kosten für einen Umzug und Neustart in Deutschland zu stemmen.
„Es war schön, ich habe mich wie zu Hause gefühlt“ war einmal der Kommentar einer Erzieherin am Ende des Hospitationstages. Wir hoffen, dass die neuen Kandidatinnen diesen Gedanken teilen und Anfang nächsten Jahres in Frankfurt einen Arbeitsplatz und ein neues Zuhause finden werden!